Haarkur ohne Ausspülen selber machen

So unterschiedlich wie die Haare der Menschen, so verschieden sind auch ihre Haarprobleme. Daher weisen auch nicht alle Haarpflegemittel die gleichen Inhaltsstoffe auf, und auch bei den Hausmitteln muss der Anwender wissen, was seinem Haar bekommt und was vielleicht eher Schaden anrichten kann.

Gerade die Haarkur ist ein intensives Pflegemittel, bei dem durch eine lange Anwendungsdauer die Wirkstoffe viel Zeit haben, in Haar und Kopfhaut einzuziehen. Dass sich für eine Haarkur ohne Ausspülen nicht jedes Hausmittel eignet, ist selbstverständlich. Besonders Haarmasken mit Früchten, wie Avocado, Banane oder Papaya können nicht über längere Zeit auf dem Kopf verbleiben.

Auch wenn das Eigelb bei Haaren mit Proteinmangel wie Balsam wirkt, muss es nach der Anwendung ausgespült werden, denn sonst kommt es zu unangenehmen Gerüchen. Dennoch gibt es auch in der Naturkosmetik Haarkuren, die nicht ausgewaschen werden müssen. Meistens besitzen sie jedoch nur einen Inhaltsstoff, um die Haare nicht unnötig zu beschweren.

Haarkur ohne Ausspülen: Vor- und Nachteile

Vorteile:

  • Da die Haarkur nicht ausgespült wird, steht dem Hausmittel viel Zeit zur Verfügung, um alle wichtigen Inhaltsstoffe an Haar und Kopfhaut abzugeben. Die positiven Eigenschaften des Hausmittels werden auf diese Weise vollständig ausgenutzt.
  • Eine Haarkur, die das angegriffene Haar schützen soll, kann sich wie ein Film um jede einzelne Haarlänge legen und bietet einen Dauerschutz gegen Reibung und schädliche Umwelteinflüsse. Wenn die Haarmaske nicht ausgewaschen wird, kann auch der Schutzfilm nicht durch das Shampoo zerstört werden.
  • Die Haarkur ohne Ausspülen ist zeitsparend. Es wird nicht nur auf das Auswaschen verzichtet, sondern auch die Kopfsauna (das Einpacken des Kopfes mit Frischhaltefolie und einem angewärmten Frotteehandtuch) entfällt.

Nachteile:

  • Weil das Hausmittel im Haar verbleibt, werden die Haare schwerer. Sie lassen sich eventuell schlechter kämmen oder sie liegen platt am Kopf an, statt locker und fluffig zu sitzen.
  • Wer die selbstgemachte Haarkur ohne Ausspülen nicht richtig dosiert, läuft Gefahr, zu überpflegen. Denn auch bei der natürlichen Haarmaske gibt es ein "Zuviel des Guten". Dann bewirkt die gut gemeinte Haarkur genau das Gegenteil dessen, wofür sie gedacht war.
  • Manchen Menschen erscheint es unhygienisch, den ganzen Tag mit Öl oder Pflanzenauszügen auf dem Kopf herumzulaufen. Sie fühlen sich mit der Haarkur ohne Ausspülen schmutzig und unwohl.

Kamillentee

Haarkur zur Farbfestigung für blonde Haare

Zutaten für eine hausgemachte Haarkur ohne Ausspülen zur Blond-Farbfestigung:

  1. 3 Beutel Kamillentee (siehe Kamillentee für die Haare)
  2. 1 l Wasser

Zubereitung und Anwendung: Das Wasser wird zum Kochen gebracht. Dann werden die Kamillenteebeutel in eine Kanne gehängt und mit dem heißen Wasser übergossen. Die Kanne wird mit einem Deckel verschlossen und wenn der Kamillentee 15 Minuten gezogen hat, werden die Teebeutel entfernt. Nun muss der Sud abkühlen.

Die lauwarme Kamillenhaarkur wird anschließend langsam über den Kopf gegossen und mit den Fingern gut auf die Haarlängen verteilt. Anschließend sollte auf das Föhnen verzichtet werden, sondern es wird luftgetrocknet.

Ein weiteres Rezept finden Sie hier: Haarkur mit Rizinusöl zur Farbfestigung

Haarkur ohne Ausspülen für die Spitzen

Zutaten für eine selbst gemachte Haarkur ohne Ausspülen für die Spitzen:

  • 12 ml Jojobaöl (siehe Jojobaöl für die Haare)
  • 2,5 ml Xanthan
  • 2,5 ml Fluidlecithin Super
  • 10 ml Nuratin
  • 2,5 ml D-Panthenol
  • 25 ml kosmetisches Haarwasser
  • 60 ml destilliertes Wasser
  • 12 Tropfen Rosenöl

Zubereitung und Anwendung: Das Jojoba öl wird zusammen mit dem Xanthan in ein Schraubglas gefüllt. Dann wird das Fluidlecithin zugegeben und alles wird gut verrührt. Nun werden die restlichen Zutaten eingefüllt, das Glas wird verschlossen und solange kräftig geschüttelt, bis sich alle Inhaltsstoffe miteinander vermischt haben.

Zur Aufbewahrung wird das verschlossene Glas in den Kühlschrank gestellt. Bei jeder Anwendung wird eine kleine Menge des selbst gemachten Gels entnommen und mit den Fingern in den feuchten Haarspitzen verteilt.

Thymian-Haarkur für besseren Haarwuchs

Zutaten, zum selber machen einer Haarkur mit Thymian für besseren Haarwuchs:

  1. 3 EL getrockneten Thymian
  2. 1 l Wasser

Zubereitung und Anwendung: Zunächst muss das Wasser zum Kochen gebracht werden. Dann wird der Thymian lose in eine Kanne gegeben und mit dem heißen Wasser übergossen. Die Kanne wird mit einem Deckel verschlossen, damit die Wirkstoffe des ätherischen Öls, das im Thymian enthalten ist, sich nicht verflüchtigen. Wenn der Thymiantee 10 Minuten gezogen hat, werden die Kräuter abgeseiht. Der Sud sollte abkühlen, bis er nur noch handwarm ist.

Die Thymian-Haarkur wird langsam über den Kopf gegossen und mit den Fingerspitzen in Kopfhaut und Haarlängen gut einmassiert. Die selbst gemachte Haarkur nicht ausspülen!

Ein weiteres Rezept: Leave-in Haarkur gegen Haarausfall

Schnelle Haarkur ohne Ausspülen

Zutaten für eine schnelle Haarkur ohne Ausspülen bei trockenem Haar:

Zubereitung und Anwendung: Das Kokosfett wird bei knappen 30 Grad im Wasserbad (nicht in der Mikrowelle!) zum Schmelzen gebracht. Alternativ kann es auch mit ein wenig Geduld in der Hand geschmolzen werden.

  • Dann werden die Finger mit dem Öl benetzt.
  • Anschließend fahren die Finger durch die Haarspitzen und geben auf diese Weise das Kokosöl an die Spitzen ab.
  • Sie dürfen dabei gerne ein wenig kneten, damit das Kokosöl gut aufgenommen wird.

Achtung: Es darf weder zuviel Öl verwendet werden, noch sollten die gesamten Haarlängen mit dem Öl behandelt werden. In beiden Fällen sehen sonst die Haare fettig und ungepflegt aus!