Haarspray selber machen

Obwohl Haarspray aus kaum einem Badezimmer mehr wegzudenken ist, kann der Sprühfestiger in der Flasche auf keine allzu lange Vergangenheit zurückblicken. Er wurde erst erfunden, als in den 50er Jahren die Rockabilly Frisuren entstanden, die auch heute noch immer wieder nachgestylt werden.

Einen neuen Aufschwung bekam das Haarspray in den 70er und 80er Jahren. Das war die Zeit der Punks, die mit ihren bunten Hahnenkämmen ebenfalls auf den Festiger fürs Haar angewiesen waren. Heute wird das Stylingprodukt besonders bei langen Haaren verwendet, um die Frisur zu festigen.

Der Festiger zum Sprühen schützt die mühevoll hochgekämmten oder toupierten Haare vor Wind und Wetter. Er legt sich als dünner Film um jedes einzelne Haar und trägt auf diese Weise zur Konservation der Frisur bei. Zusätzlich überzieht er auch kaputte Haare mit einem seidigen Glanz.

Der große Nachteil von Haarspray sind leider oftmals seine Inhaltsstoffe. Nicht selten enthält es chemische Substanzen, die, bei häufiger Benutzung zu einer Schädigung der Haarstruktur führen oder gar die Kopfhaut angreifen. Es ist durchaus sinnvoll, sich ein natürliches Haarspray selber herzustellen.

Und auch wer das Stylingprodukt nur selten verwendet, ist mit dem Spray Marke Eigenbau gut beraten. Denn erstens hat er keine große Flasche über Monate nutzlos im Badezimmerschrank stehen, und zweitens kennt er alle Inhaltsstoffe seines Haarsprays ganz genau.

Alternative zu Haarspray

Es ist gar nicht so schwer, eine Alternative zum gekauften Haarspray zu finden. Denn schließlich hat das Stylingprodukt ja nur zwei Aufgaben zu erfüllen:

  1. Es soll der Frisur Halt geben und sie trotz Wind und Regen konservieren.
  2. Es soll den Haaren Glanz schenken, damit sie gesund und vital wirken.

Für diese beiden Aufträge ist Chemie nicht notwendig, denn sie können auch mithilfe von natürlichen Produkten mühelos bewältigt werden:

Bier: Zum Haarefestigen ist Bier nicht nur eine preiswerte, sondern gleichzeitig eine gesunde Alternative zum Haarspray. Der natürliche Haarfestiger wird einfach auf die frisch gewaschenen Haare gegossen und mit den Fingerspitzen gut einmassiert. Danach stylen Sie die Haare, und sobald der Naturfestiger getrocknet ist, sitzt die Frisur bombenfest. Der herbe Biergeruch muss Sie dabei nicht beunruhigen, denn er verfliegt rasch. Die festigende Wirkung des Hopfenblütentranks jedoch bleibt lange erhalten. . Weitere Infos: Bier für die Haare

Cola oder Orangenlimonade: In der Cola oder Orangenlimonade ist so viel Zucker enthalten, dass sich beide Erfrischungsgetränke als Haarfestiger eignen. Um mit dem Getränk die frisch gestylte Frisur zu konservieren, mischen sie 200 Milliliter Limonade mit 100 Milliliter kaltem Wasser und füllen das Hausmittel in eine Sprühflasche. Dieser Haarspray-Ersatz kann sofort zum Einsatz kommen.

Honig: Auch Bienenhonig ist wegen seines hohen Zuckergehaltes hervorragend als Ersatz fürs chemische Haarspray geeignet. Damit Sie den dickflüssigen Honig ins Haar sprühen können, geben Sie zwei Esslöffel in einen viertel Liter warmes Wasser, dessen Temperatur 40 Grad jedoch nicht übersteigt. Rühren Sie immer wieder um und warten Sie so lange, bis sich der Bienenhonig vollständig aufgelöst hat. Sobald der natürliche und sogar gesunde Haarfestiger erkaltet ist, füllen Sie ihn in eine Sprühflasche. Nun ist er zum Einsatz bereit. Weitere interessante Infos zum Bienenhonig finden Sie hier: Honig für die Haare

Rasierschaum: Ist es eilig und Sie haben kein Haarspray im Haus, finden Sie unter den Hygieneartikeln des Lebensgefährten einen passenden Ersatz. Rasierschaum weicht nämlich nicht nur die Bartstoppeln auf, er kann auch das Haar festigen. Um der Frisur den notwendigen Halt zu schenken, sprühen Sie eine haselnussgroße Menge Rasierschaum auf Ihre Handfläche und verteilen den Schaum anschließend mit den Fingerspitzen großzügig auf Ihren Haaren. Sobald er getrocknet ist, verleiht er der Frisur die notwendige Stabilität.

Zuckerlösung: Auch mit normalem Haushaltszucker und Wasser lässt sich die Frisur konservieren. Geben Sie dazu einfach 150 Milliliter Wasser in einen kleinen Topf und bringen Sie es zum Kochen. Nehmen Sie das heiße Wasser vom Herd und mischen Sie fünf Esslöffel Zucker unter. Rühren Sie so lange, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat. Erst dann füllen Sie den Ersatz-Festiger in eine Sprühflasche um und warten, bis er erkaltet ist. Die kalte Zuckerlösung sprühen Sie, wie Haarspray auf Ihre gestylte Frisur.

Tipps zur Anwendung von Haarspray:

  • Durch die Benutzung von Haarspray wirkt die Frisur schnell angeklebt und künstlich. Damit das nicht passiert, muss sich der Sprühfestiger gleichmäßig auf den Haaren verteilen können. Halten Sie deshalb die Sprühflasche bei Benutzung immer in einem Abstand von 25 bis 30 Zentimetern zum Kopf.
  • Um die gleichmäßige Verteilung des Haarsprays zusätzlich zu unterstützen, besprühen Sie Ihre Frisur nicht punktuell, sondern halten die Hand beim Sprayen ständig in Bewegung.
  • Die Frisur wirkt voluminöser, wenn sie sehr feines Haar kopfüber von unten, genau am Haaransatz mit Haarspray einsprühen. Um auch dem Pony Halt zu schenken, heben Sie ihn an und besprühen ihn ebenfalls von unten direkt am Haaransatz.

Haarspray

Natürliches Haarspray selber machen

Zutaten für ein natürliches Haarspray ohne Silikone und ohne Alkohol:

  1. 1 EL echter Manuka Honig
  2. 1,5 l kochendes Wasser
  3. 1 EL getrocknete Pfefferminzblätter

Zubereitung und Anwendung: Die Pfefferminzblätter werden in eine Kanne gegeben und mit dem heißen Wasser übergossen. Nach circa 15 Minuten wird der Pfefferminztee durch ein Sieb gegossen und von den Blättern befreit. Wenn die erfrischend duftende Flüssigkeit etwas abgekühlt ist, kann der Manuka Honig zugegeben werden.

Das naturreine Haarspray wird in eine Sprühflasche gefüllt und ist einsatzbereit.

Weitere interessante Rezepte: Haargel selber machen

Farbiges Haarspray selber machen

Zutaten für ein farbiges Haarsprayh für Karneval:

  • 50 ml kosmetisches Basiswasser (gibt es in der Apotheke oder im Internet)
  • 3 Messlöffel (a 2,5ml) Festiger HF 37 (gibt es im Internet eventuell auch in der Apotheke)
  • 2 Messlöffel (a 2,5ml) Perlglanz-Pigmente (gibt es ebenfalls im Internet)

Zubereitung und Anwendung: Basiswasser und Festiger werden in eine Sprühflasche gefüllt und kräftig geschüttelt, damit sie sich vermischen. Dann werden nach und nach die Farbpigmente dazugegeben und ebenfalls durch Schütteln der Flasche untergemischt. Das fertige Haarspray kann sofort zur Anwendung kommen.

Haarspray gegen Läuse selber machen

Zutaten für ein selbst gemachtes Haarspray gegen Läuse:

  1. 200 ml Basiswasser (gibt es in der Apotheke und im Internet)
  2. 10 Messlöffel (a 2,5ml) Festiger HF 64 (gibt es in der Apotheke, bei Spinnrad, im Internet)
  3. 1,5 Messlöffel (a 2,5ml) Panthenol
  4. 5 Tropfen ätherisches Eukalyptusöl
  5. 5 Tropfen ätherisches Lavendelöl

Zubereitung und Anwendung: Zuerst wird der Festiger ins Basiswasser eingerührt. Dann wird die Mischung in eine Sprühflasche gegeben. Das Panthenol wird zugefügt und durch kräftiges Schütteln der verschlossenen Flasche untergemischt. Zum Schluss werden die ätherischen Öle in die Flasche getropft. Es wird nochmals kräftig geschüttelt und das Anti-Läuse-Haarspray kann zum Einsatz kommen.

Es sollte auf das gesamte Haar aufgesprüht werden. Besonders beachtet werden dabei die Schläfen, die Stirn und der Nacken. Achtung: Das Spray tötet keine Läuse, sondern es beugt dem Läusebefall vor. Da Läuse glatte, reine Haare bevorzugen und auch ätherische Öle nicht mögen, werden sie sich vornehmlich ein anderes Opfer suchen.

Weitere Hausmittel Rezepte gegen Läuse: Hausmittel gegen Kopfläuse

Festigendes Haarspray selber machen

Zutaten für ein einfaches, festigendes Haarspray ohne Duftstoffe:

  • 100 ml Basiswasser (gibt es in der Apotheke oder im Internet)
  • 6 Messlöffel (a 2,5l) Festiger (gibt es in der Apotheke oder im Internet)

Zubereitung und Anwendung: Die Zutaten werden in eine Sprühflasche gefüllt. Die Flasche wird verschlossen und kräftig durchgeschüttelt. Wenn sich beide Komponenten vermischt haben, kann das Haarspray zum Einsatz kommen.

Weitere festigende Rezepte: Haarfestiger selber machen